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Veröffentlicht am
24.4.2025

Die richtige Hypothek finden – Ihr Leitfaden zur Immobilienfinanzierung in der Schweiz

Der Traum vom Eigenheim gehört für viele Menschen in der Schweiz zu den grössten Lebenszielen. Doch der Weg dorthin ist oft mit Fragen zur Finanzierung verbunden:
Welche Hypothek passt zu mir? Wie viel Eigenkapital brauche ich? Und worauf sollte ich bei der Amortisation achten?

Dieser Beitrag gibt Ihnen eine kompakte, verständliche Übersicht – basierend auf fundierten Informationen aus der Praxis.

Der erste Schritt: Eine klare Strategie

Wer seine Hypothek in der Schweiz gut planen will, braucht eine durchdachte Strategie. Diese beginnt bei zwei zentralen Punkten:

  • Eigenkapital:
    Für selbstbewohntes Wohneigentum sind mindestens 20 % des Kaufpreises aus eigenen Mitteln erforderlich. Bei Renditeobjekten verlangen Banken meist 25–35 %.
  • Tragbarkeit:
    Die laufenden Kosten (Zinsen, Amortisation, Nebenkosten) dürfen nicht mehr als ein Drittel des Bruttoeinkommens betragen. Zur Sicherheit kalkulieren Banken oft mit einem Zinssatz von 5 % – höher als der effektive Zins – um auch künftige Zinsanstiege abzudecken.

Auch die Wahl der Laufzeit ist strategisch wichtig:

  • Kürzere Laufzeiten bieten mehr Flexibilität
  • Längere Laufzeiten geben mehr Planungssicherheit

Ihre persönliche Hypothekarstrategie entwickeln

Die Wahl der Hypothek sollte nicht allein vom aktuellen Zinssatz abhängen. Entscheidend ist, ob die Finanzierung auch in Zukunft tragbar bleibt – insbesondere im Hinblick auf den Ruhestand.

Folgende Punkte gehören in jede Hypothekarplanung:

  • Die Wahl des passenden Hypothekenmodells
  • Steuerliche Aspekte (z. B. Abzugsfähigkeit der Zinsen)
  • Eventuell eine Kombination aus Fest- und SARON-Hypothek zur Risikostreuung
  • Regelmässige Überprüfung und Anpassung Ihrer Strategie

Die drei Haupttypen von Hypotheken im Vergleich

1. SARON-Hypothek

Die SARON-Hypothek basiert auf einem von der SNB gesteuerten Referenzzins, der vierteljährlich angepasst wird. Sie ist meist günstiger beim Einstieg, bringt aber auch mehr Zinsrisiko mit sich. Diese Option ist besonders für flexible und risikobereite Käufer geeignet.

2. Festhypothek

Hier zahlen Sie während einer festen Laufzeit einen gleichbleibenden Zinssatz. Das gibt Sicherheit und Planbarkeit – besonders bei steigenden Zinsen. Nachteil: Sie profitieren nicht von sinkenden Zinsen und zahlen tendenziell mehr als bei SARON-Hypotheken.

3. Variable Hypothek

Diese Form passt sich laufend an die Marktlage an. Sie bietet Flexibilität, ist aber meist teurer und mit mehr Risiko behaftet. In der Praxis dient sie oft als Übergangslösung.

Wichtige Überlegungen zur Modellwahl:

  • Wie viel Planungssicherheit brauche ich?
  • Bin ich bereit, Zinsschwankungen in Kauf zu nehmen?
  • Welche Laufzeit passt zu meinem Lebensplan?

Direkt oder indirekt amortisieren?

Bei jeder Hypothek stellt sich die Frage: Wie wird sie zurückbezahlt – direkt oder indirekt?

Direkte Amortisation

Sie zahlen regelmässig einen fixen Betrag zurück. Die Schuld sinkt kontinuierlich, ebenso die Zinsbelastung. Diese Methode ist transparent und führt langfristig zur vollständigen Entschuldung.

Indirekte Amortisation

Statt direkt zu tilgen, zahlen Sie in ein gebundenes Vorsorgekonto (z. B. Säule 3a) ein. Dieses Guthaben dient als Sicherheit für die Hypothek. Vorteil: Die Schuld bleibt bestehen – dadurch bleibt auch der steuerliche Zinsabzug erhalten. Zusätzlich können Sie auf dem Vorsorgekonto Rendite erzielen.

Beide Modelle haben Vorteile – Ihre Wahl hängt ab von:

  • Ihrem Wunsch nach Sicherheit
  • Ihrer Steuerstrategie
  • Ihrer Renditeerwartung

Ist eine freiwillige Amortisation sinnvoll?

Die freiwillige Amortisation – ob direkt oder indirekt – kann sich lohnen:

  • Sie reduziert die Zinskosten
  • Sie erhöht Ihre finanzielle Stabilität
  • Sie hilft bei steigenden Zinsen, die Belastung besser zu kontrollieren

Allerdings bindet sie Kapital, das Sie alternativ anlegen könnten – etwa in die Säule 3a oder in Wertschriften. Die Entscheidung hängt davon ab, ob Ihnen Sicherheit oder Renditechancen wichtiger sind.

Was tun bei der Erneuerung der Hypothek?

Ist Ihre Festhypothek bald fällig? Dann sollten Sie sich frühzeitig mit der Verlängerung befassen. Wichtig ist:

  • Angebote rechtzeitig vergleichen
  • Hypothekenmodell und Laufzeit auf Ihre neue Lebenssituation abstimmen
  • Nicht einfach beim bisherigen Anbieter verlängern

Ein unabhängiger Vergleich kann hier tausende Franken sparen.
Barron Capital bietet einen kostenlosen Marktvergleich mit über 40 Anbietern.

Fazit: Hypothek planen heisst Weitblick zeigen

Eine gute Hypothek ist keine kurzfristige Entscheidung – sondern eine strategische Planung. Sie sollte zu Ihrer finanziellen Situation, Ihren Zielen und Ihrem Lebensabschnitt passen.

Ob Festhypothek, SARON oder Kombination: Mit der richtigen Strategie und unabhängiger Beratung sichern Sie sich nicht nur Ihr Eigenheim – sondern auch finanzielle Gelassenheit für die Zukunft.

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